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Untersuchungen zum Liegeverhalten von Pferden auf Stroh, Spänen und Einstreu - Strohpellets


Teil 1: Einzelhaltung Ihrer Pferde

Die meisten Pferde in Deutschland werden in einer Einzelbox gehalten. Ausgehend von dieser Tatsache haben Forscher an der Universität Göttingen das Liegeverhalten von Pferden in Einzelboxen auf drei verschiedenen Einstreusystemen mit und ohne Strohpellets untersucht. Es wurden Langstroh, Späne und Strohpellets eingesetzt.

Das Ergebnis des insgesamt 18 Wochen andauernden aufwändigen Versuchs mit insgesamt sechs Pferden war eindeutig.

Identische Liegezeit, aber deutlich besseres Stallklima durch Einstreu - Strohpellets

Die Liegezeit war auf allen drei Einstreumaterialien ohne signifikanten Unterschied. Nach Meinung der Wissenschaftler liegt der Vorteil von Einstreu - Strohpellets jedoch deutlich in der insgesamt geringeren Belastung mit Pilzsporen, allergenen Bestandteilen und Staub.

Für empfindliche und allergische Pferde ist die ausschließliche Verwendung von Stroh schlecht und kann immer wieder zu Krankheitsschüben führen. Die Pferde stehen damit nachweislich auf Einstreu aus Strohpellets gesünder und das Stallklima wird durch die Verwendung Einstreu - Strohpellets wesentlich besser.

Verwendung von Einstreu verhindert langes, vermehrtes Fressen von Stroh.

Bei der Einstreu mit Stroh waren die Pferde jedoch länger mit dem Fressen von Stroh beschäftigt. Es wurden täglich deshalb 11 kg Stroh nachgestreut. Die Wissenschaftler der Universität Göttingen raten den Pferdehaltern, Gutshof- und Privatstallbesitzern zum Einstreuen mit Einstreu - Strohpellets in der Verbindung mit der Gabe von rationiertem Raufutter in der Box. Die Pferde haben somit genügend Beschäftigungsmöglichkeit.

Das Raufutter darf dabei ruhig auch am Boden gegeben werden, da das Pferd beim Fressen den Kopf nah am Boden hat. Diese Haltung kommt der physiologischen Körperhaltung, die ein Pferd unter natürlichen Bedingungen einnimmt am nächsten. In der Natur verbringt ein Pferd etwa 60 % des Tages mit der Nahrungssuche.

Teil 2: Untersuchung zur Gruppenhaltung von Pferden

Forscher an der Technischen Universität München-Weihenstephan haben das Verhalten von 48 Pferden untersucht, die in vier verschiedenen Gruppenställen gehalten wurden. 
Als Ergebnis kam heraus, dass der Platzanspruch je gehaltenem Pferd mit ca. elf Quadratmetern in etwa genauso hoch ist wie bei der Einzelhaltung.

Es hat sich zudem gezeigt, dass Stroh bei der Gruppenhaltung nicht die ideale Einstreu ist, da sich die Tiere im Liegebereich auch zum Fressen aufhalten. Dadurch herrscht mehr Unruhe im Stall und rangniedere Tiere finden wenig Gelegenheit sich zum Schlafen hinzulegen. Erstaunlich bei der Untersuchung war es, dass sich ranghöhere Tiere zwei- bis dreimal so viel hinlegten wie rangniedrige. Einige Pferde legten sich während des Versuchszeitraumes sogar gar nicht hin.
Zur Entschärfung dieses Problems sollte die Liegefläche mit Einstreu - Strohpellet eingestreut und der Fressbereich vom Liegebereich getrennt werden.

Hervorzuheben ist besonders bei der Gruppenhaltung der Vorteil von 1Streu - Strohpellets gegenüber Spänen und Stroh aufgrund des wesentlich höheren Flüssigkeitsbindungsvermögens.

Empfohlen wird zudem, Raufutter vorzugsweise in einer überdachten Raufe im Auslauf oder in einem anderen Gebäude anzubieten. Eine zusätzliche Ausstattung der Liegefläche mit optischen Raumteilern bietet auch rangniederen Pferden genügend Rückzugsmöglichkeiten.

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